Tradition im Fluss der Zeit

Sage von Arachne


Arachne, eine griechische Weberin, verstand so viel von ihrer Kunst, dass sie im Wettstreit die gegen sie antretende Pallas Athene besiegte: Ihr Webstück war viel schöner, als das der Göttin. Pallas Athene rächte sich für die Niederlage, indem sie den siegreichen Teppich zerriss und ihr Weberschiffchen Arachne mehrmals heftig in die Stirn stach.

Arachne war über die Erniedrigung durch die Hand der Göttin so untröstlich, dass sie sich an ihrem eigenen Faden erhängte.

Minerva, im Widerstreit zwischen Empörung über das Selbstmitleid von Arachne und Mitleid mit der gedemütigten Siegerin, nahm den Körper der Hängenden und verwandelte ihn. Seitdem hängen Arachne, ihre Söhne und ihre Töchter an Fäden und weben kostbare, zarte Gespinste - als Spinnen.

(Nach Ovid: Metamorphosen, VI,5-145)

 

Was hätte Arachne wohl zum Brettchenweben gesagt?